Idealerweise sollte das Profil Ihrer Reifen immer gleichmäßig und grundsätzlich tiefer als 1,6mm sein, damit Sie sicher an Ihr Ziel kommen. In der Realität sieht das aber oft anders aus. Reifen nutzen sich unterschiedlich ab und es kann dazu kommen, dass Sie nur für eine Achse neue Reifen anschaffen müssen, da die Reifen der anderen Achse noch gut befahrbar sind. Nun stellt sich die Frage: Sollen Sie die neuen Reifen vorne oder hinten montieren?
Viele Theorien mit vielen Fehlern
Oft wird behauptet, dass es darauf ankommt, ob der Wagen einen Vorderradantrieb oder einen Hinterradantrieb hat, ob gute Reifen vorne oder hinten montiert werden sollen. Dabei kommt es darauf heutzutage eigentlich nicht an. Auch beim Allradantrieb ist die Lösung des Problems die gleiche. Also: Müssen 2 neue Reifen nach vorne oder hinten? Die Antwort ist kurz und leicht erklärt:
Neue Reifen immer nach hinten
Tauschen Sie nur zwei von vier Rädern aus, so sollten die neuen Reifen immer an die Hinterachse. Unabhängig davon, ob das Fahrzeug heck- oder frontgetrieben ist, dienen die Hinterräder zur Stabilisierung des Fahrzeugs und sollten daher immer die neueren sein. Ignoriert man dies, kommt es schneller zum Schleudern, insbesondere auf nasser Fahrbahn.
Insbesondere bei Winterreifen können bessere Reifen, die auf der Vorderachse montiert sind, zu längeren Bremswegen führen. Bei Sommerreifen verhält es sich anders: Beim Geradeausfahren auf einer nassen Fahrbahn kann sich das Risiko für Aquaplaning senken, wenn die besseren Reifen vorne montiert sind. Allerdings gilt das nicht für kurvige Strecken und Spurwechsel auf nasser Fahrbahn. Sind die neuen Reifen hierbei auf der Hinterachse montiert, ist die Gefahr, ins Schleudern zu geraten, geringer.
Tipps für gleichmäßigere Abnutzung
Der ADAC – und viele Reifenhersteller – empfehlen, nach jeweils 10.000 km die Räder achsweise zu tauschen. Dadurch werden die Reifen gleichmäßiger abgenutzt, wodurch sie insgesamt länger befahren werden können. Das hat dann auch zur Folge, dass nicht nur eine Achse, sondern das ganze Set an Reifen zur gleichen Zeit ausgetauscht wird. So sparen Sie es sich, sich den Kopf über die richtige Montage der Reifen zu zerbrechen.
Außerdem können Sie Reifen, die nicht laufrichtungsgebunden sind auch diagonal austauschen um Schadensphänomene wie Sägezahn zu verhindern. Auch das verlängert die Lebensdauer der Reifen und sorgt für einen besseren Fahrkomfort.
Achten Sie stets auf die Profiltiefe Ihrer Reifen! Zwar liegt der gesetzliche Mindestwert bei 1,6mm, jedoch empfehlen sowohl der ADAC als auch der TÜV, bereits ab 3mm – insbesondere bei Winterreifen – den Ersetz. Mehr zum Thema Profiltiefe können Sie unserem Beitrag „Reifenprofil – Arten, Informationen und Tiefe“ entnehmen. Auch sollten Sie gelegentlich das Profil und den Druck Ihres Reserverads überprüfen.