Für die meisten Autofahrer ist klar: Wenn es bei der Ausstattung des Autos um den Punkt Reifen geht, braucht man vier Reifen desselben Modells. Was aber passiert, wenn nur zwei Reifen ausgetauscht werden müssen? Müssen es immer die gleichen Reifen sein? Was ist zulässig, wenn es um Mischbereifung geht? Wir beschäftigen uns heute mit dem Thema Mischbereifung und die damit verbundenen Vor- und Nachteile.
Was ist Mischbereifung?
Bei der Mischbereifung handelt es sich um die Bereifung eines Autos mit verschiedenen Arten von Reifen. Primär ist hier die Kombination von Radial- und Diagonalreifen gemeint, jedoch wird auch bei der Kombination von Radialreifen von verschiedenen Herstellern oder unterschiedlicher Reifengrößen von einer Mischbereifung gesprochen.
Zulässige Mischbereifungen
Die erstgenannte Art der Mischbereifung – also eine Kombination aus Diagonal- und Radialreifen – ist in Deutschland generell verboten. Jedoch kommen Diagonalreifen nur bei Oldtimern und Maschinen der Landwirtschaft vor, weshalb dies nur wenige Autobesitzer betrifft.
Die andere Art der Mischbereifung – also die Kombination von Radialreifen verschiedener Hersteller – ist grundsätzlich erlaubt. Beachten Sie jedoch, dass die unterschiedlichen Reifen sich auch im Fahrverhalten unterscheiden.
Bei der Bereifung von Autos mit unterschiedlichen Reifengrößen muss die Zulässigkeit im Einzelfall geprüft werden, da hier eine Mischbereifung zum Teil erlaubt, aber auch verboten sein kann.
Was Sie jedoch immer beachtet sollten ist, dass eine Mischbereifung auf einer Achse nicht zulässig ist. In diesem Fall sind 2 verschiedene Reifenarten auf einer Achse montiert. Nur, wenn der gleiche Reifentyp genutzt wird (wobei die Reifen von verschiedenen Herstellern stammen oder eine unterschiedliche Abnutzung aufweisen dürfen), gilt eine Ausnahme der Regel.
Vorteile einer Mischbereifung
Die Mischbereifung bringt, wie bereits erwähnt, sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Besonders bei Fahrzeugen der Oberklasse und Sportautos ist eine Mischbereifung nichts Ungewöhnliches. Meistens sind die Hinterreifen breiter als die Vorderreifen, um einerseits beim Beschleunigen mehr Grip zu bieten und andererseits ein sichereres Fahrverhalten gewährleisten zu können. Ein Beispiel für eine BMW Mischbereifung wäre folgende Kombination:
Vorne: 245/40 R19
Hinten: 275/35 R19
Für Informationen zu Reifenbezeichnungen haben wir einen separaten Beitrag für Sie zusammengestellt.
Für eine Mischbereifung könnte der ökonomische Aspekt sprechen: Da bei einer Mischbereifung Reifen von verschiedenen Herstellern miteinander kombiniert werden können, wäre es also möglich, gebrauchte Reifen von verschiedenen Herstellern zu erwerben und mit diesen dann ein Auto auszustatten. So ließen sich Kosten einsparen und Reifen könnten stets voll ausgenutzt werden.
Außerdem bietet die Mischbereifung den Vorteil, dass wenn nur ein Reifen beschädigt ist und ausgetauscht werden muss, dies nicht die anderen Reifen beeinflusst. Die drei verbleibenden Reifen können weiter genutzt werden und Sie haben beim vierten Reifen (quasi) freie Wahl. Zwar sparen Sie hier grundsätzlich Geld, aber wir raten Ihnen von dieser Entscheidung ab, da dies Schäden am Auto zur Folge haben kann.
Nachteile der Mischbereifung
Neben der bereits erwähnten Wirtschaftlichkeit sprechen weitere Aspekte gegen eine Mischbereifung.
Einerseits beeinflusst die Mischbereifung oft die Fahrstabilität des Autos negativ. Dies macht sich vor allem während Brems- und Kurvenfahrten und durch Aquaplaning bemerkbar.
Des Weiteren kann eine Mischbereifung bei Allradfahrzeugen durch unterschiedlich abgefahrene Reifen zu Schäden am Fahrzeug führen, zum Beispiel am Mitteldifferential. Dieses ist für den Ausgleich der Drehzahlen zwischen der Vorder- und Hinterachse verantwortlich.
Zusammenfassung
Wie Sie sehen ist eine Mischbereifung in der Regel nicht zu empfehlen, da sie zu Schäden am Auto und zu einer verminderten Stabilität bei der Fahrt führen kann.
Auch, wenn eine Mischbereifung temporär zu einer Einsparung von Kosten führen kann, wird sie auf Dauer nicht billiger sein, da Sie voraussichtlich Schäden, die durch die Mischbereifung entstehen, begleichen müssen.
Somit ist eine Mischbereifung auf lange Sicht eher kostenintensiver als das einmalige Austauschen aller Reifen. Bei Sportwagen und einigen Fahrzeugen der Oberklasse sieht es etwas anders aus, da diese Autos genau auf Geschwindigkeit und Grip abgestimmt sind und das Fahrzeug entsprechend mit einer Mischbereifung harmoniert. Hierbei handelt es sich natürlich um eine gänzlich andere Situation, als wenn ein einzelner Reifen ausgetauscht werden muss. Was Sie sich jedoch grundsätzlich merken sollten ist, dass zwei verschiedene Reifen auf einer Achse nicht zulässig sind!