Ohne Kraftstoff kommt man mit einem Auto nicht weit. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Diesel, einen Benziner oder auch ein Elektroauto handelt. Unterschiedliche Faktoren spielen beim Verbrauch des Kraftstoffs eine Rolle. Wenn Sie – der Umwelt und auch Ihrem Geld zuliebe – mehr Kontrolle über Ihren Kraftstoffverbrauch haben wollen, sind Sie bei diesem Artikel genau an der richtigen Stelle.

Verteiler an der Tankstelle

Kraftstoffeffizienz und Reifen

Aus der Physik ist bekannt: Je mehr Widerstand auf ein Objekt ausgeübt wird, desto mehr Energie muss aufgebracht werden, um es in Bewegung zu halten. Neben Wind und Wetter sind das Gewicht des Fahrzeugs und der Kontakt der Reifen mit der Fahrbahn (die Traktion) die wichtigsten Elemente, die Widerstand ausüben. Je mehr Fläche des Reifens die Fahrbahn berührt, desto höher ist dieser Widerstand. Daher lohnt es sich, ähnlich wie bei einem Fahrrad, die Reifen stets gut aufgepumpt zu haben. Aber nicht nur die Luft ist es, wie Reifen Kraftstoffeffizienz verbessern können.

Kraftstoffeffizienz bei Reifen wird seit 2012 mit dem sogenannten Reifenlabel angegeben. Mit einer Klassifizierung von A bis G zeigt das EU Reifenlabel Kraftstoffeffizienz an: Dabei ist A die sparsamste Option. Das Label zeigt neben der Kraftstoffeffizienz (auch Rollwiderstand genannt) noch die Bremsleistung sowie das externe Abrollgeräusch an. Laut ADAC liegt die Ersparnis des verbrauchten Sprits bei Nutzung von Reifen der Klasse G und der Klasse A bei etwa 7,5%, was ca. einem halben Liter pro 100 km entspricht. Das kann zu Ersparnissen durch geringeren Spritverbrauch von bis zu 400 Euro führen bei einer Fahrleistung von etwa 25.000 km im Jahr. Dabei macht es keinen Unterschied ob Sommerreifen oder Winterreifen: Kraftstoffeffizienz wird über das EU Reifenlabel einheitlich angegeben.

Was erhöht den Kraftstoffverbrauch Ihres Fahrzeugs deutlich?

Diese Frage ist nicht nur Bestandteil des Fragenkatalogs in der Fahrschule. Viele Fahrer setzen sich tagtäglich mit dieser Frage auseinander. Deshalb wollen wir darauf eingehen: Wodurch erreichen Sie einen günstigen Kraftstoffverbrauch und geringen Schadstoffausstoß? Neben der richtigen Fahrweise (also dem zeitigen Umschalten und einer gemäßigten Fahrweise ohne übermäßiges Beschleunigen) spielen auch die Klimaanlage und die Sitzheizung eine große Rolle. Denn diese werden auch durch den Motor betrieben, während das Auto fährt. Bei einer vollautomatischen Klimaanlage beläuft sich der Verbrauch auf durchschnittlich 0,36 Liter auf 100 km (damit schneidet diese im Test des ADAC am besten ab).

Um den Verbrauch zu minimieren lohnt es sich, vor der Fahrt gut durchzulüften und die Klimaanlage ‚nur‘ auf etwa 22° C zu stellen. Abschattungen an Fenstern tragen auch zu einem allgemein kühleren Auto bei und entlasten so die Klimaanlage. Generell sollte die Klimaanlage zum verbesserten Spritverbrauch nur bei wirklichem Bedarf eingeschaltet werden. Bei der Sitzheizung verhält es nicht ähnlich: Verwenden Sie sie dauerhaft, verbraucht der PKW mehr Kraftstoff. Daher lohnt es sich, die Heizung nach Erreichen der Wohlfühltemperatur abzuschalten. Ab hier übernimmt der Körper in der Regel ohnehin alles Weitere ohne Beihilfe.

Also: Wodurch erhöht sich der Kraftstoffverbrauch Ihres PKW?

  • Starkes Beschleunigen: Eine ungleichmäßige Fahrweise mag das Gefühl geben, schneller voranzukommen und lässt auch das ein oder andere Auge auf Sie fallen, ist aber auf vielen Ebenen schlecht für Ihr Fahrzeug und die Umwelt. Die Reifen verschleißen schneller, es fällt ein höherer Spritverbrauch an und nicht alle Augen sind Ihnen wohlgesonnen.
  • Später Gangwechsel: Wer keinen Automatikwagen fährt kennt es aus dem Effeff: Insbesondere beim Anfahren muss sehr oft der Gang gewechselt werden. Viele moderne Autos sind mit intelligenten Sensoren und Messtechniken ausgestattet, die zusätzlich noch angeben, wie hoch der Kraftstoffverbrauch bei der aktuellen Fahrweise ist. Insbesondere im ersten Gang verbraucht ein Wagen ungemein viel Sprit. Schließlich müssen einige Tonnen Gewicht in Gang gesetzt werden. Aber auch, wenn Sie im dritten Gang 50 km/h fahren, liegt der Kraftstoffverbrauch (wie auch der Schadstoffverbrauch) bei weitem höher, als notwendig. Schalten Sie daher rechtzeitig in den nächsten Gang. Der ADAC rät: Schalten Sie bei einer Drehzahl von etwa 2000 Umdrehungen pro Minute in den nächsten Gang und halten Sie für den optimalen Verbrauch eine geringe Drehzahl während der Fahrt.
  • Klimaanlage, Standheizung, Sitzheizung: Komfort ist ein wichtiger Aspekt beim Autokauf und beim Fahren. Darauf müssen Sie auch nicht verzichten. Aber Sie können durch Einsparnisse wie das spätere Abschalten der Heizung oder einer nicht zu extremen Kühlung den Mehrverbrauch drosseln. Ist die Sitzheizung zum Beispiel einmal warm, können Sie sie getrost abschalten ohne viel Komfort einzusparen.
  • Gewicht: Je schwerer Ihr Auto, desto mehr Kraftstoff wird benötigt, um es in Fahrt zu bringen und zu halten. Entfernen Sie unnötige Ladung und fahren Sie nur mit dem, was Sie tatsächlich brauchen. Die Getränkekiste benötigt keine Rundfahrt und ein Fahrradträger lässt sich leicht an- und abmontieren.
  • Reifen: Investieren Sie in gute Energiesparreifen und achten Sie auf einen geeigneten Luftdruck. Dies dient nicht nur Ihrer Sicherheit, sondern verbessert auch die Kraftstoffeffizienz mehr als nur geringfügig.
  • Wartung: Auch, wenn viele neue Fahrzeuge scheinbar nur aus Elektronik ohne Wartungsbedarf bestehen, gibt es viele Ersatzteile, die von einer regelmäßigen Wartung profitieren und sich damit auch positiv auf Ihren Spritverbrauch auswirken.

Busauspuff

Was muss regelmäßig gewartet werden um zu hohen Kraftstoffverbrauch und übermäßigen Schadstoffausstoß zu vermeiden?

Generell reicht es, wenn Sie regelmäßig zur Inspektion fahren und Ihren PKW gründlich und professionell überprüfen lassen. Aber konkret zur Frage „was muss gewartet werden um den hohen Kraftstofferbrauch und Schadstoffausstoß zu vermeiden“: Im Fokus stehen bei der Inspektion der Motorluftfilter und der Ölwechsel.

Der Motorluftfilter ist nach langer Nutzung nicht mehr so leistungsfähig. Das bedeutet, dass er im Laufe der Zeit weniger gereinigte Luft an den Motor weiterleiten kann. Der Verbrennungsprozess wird weniger effizient und das hat zur Folge, dass Sie für dieselbe Geschwindigkeit mehr Gas geben müssen. Also wird auch mehr Kraftstoff verbraucht. Neben dem Kraftstoffverbrauch und dem Schadstoffausstoß dient der Luftfilter der Umwelt in Punkto Lärmbelästigung. Bei optimaler Funktion fährt sich das Auto leiser. Die Hersteller der Fahrzeuge geben konkrete Intervalle für den Austausch der Luftfilter an, was bei der Inspektion berücksichtigt wird.

Ein Ölwechsel ist ebenfalls Teil der Inspektion und ein bedeutender Faktor des Kraftstoffverbrauchs. Hochwertigere Motoröle – wie zum Beispiel ein Leichtlauf-Motoröl – verringern die Reibung, die im Motor entsteht und sparen damit Kraftstoff. Insbesondere bei vielen Kurzstrecken und beim Fahren innerorts lohnt sich diese leicht höhere Ausgabe.

Öl und Luftfilter müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Aber es gibt auch Komponenten, die bei falscher Einstellung zu erhöhtem Kraftstoffverbrauch führen können. Besonders im Fokus stehen hier der Vergaser oder die Einspritzanlage. Dass sie elementar für eine reibungslose Funktion des Motors sind steht außer Frage: Erreicht nicht genug Kraftstoff den Motor oder tut es dies zum falschen Zeitpunkt, treten Fehler auf oder es wird mehr Kraftstoff verbrannt als nötig. Das schadet dem Gelbeutel sowie der Umwelt. Die Einstellung dieser Elemente sollte unbedingt regelmäßig gewartet werden.

Autoauspuffrohr

Was weist auf überhöhten Kraftstoffverbrauch wegen starkem Verschleiß oder falscher Einstellung hin?

 Bestimmt haben Sie es schon einmal gesehen: Das Auto vor Ihnen stößt dunklen Qualm aus. Dies ist das deutlichste Zeichen dafür, dass eine falsche Einstellung am Motor vorliegt oder dieser einfach zu viel Kraftstoff verbraucht. Meistens liegt es daran, dass zusätzlich zum Kraftstoff noch Motoröl verbrannt wird, was zu dem dunklen Qualm führt. Ist die optimale Verbrennung nicht gewährleistet kann der Qualm durch mehr Rußpartikel entstehen, die der Motor wegen falschen Einstellungen produziert.