Spätestens zu Ostern stellen sich viele Autofahrer die wichtige Frage, welche Sommerreifen wohl die besten für ihr Auto sind. Ist es nämlich Zeit für die Anschaffung neuer Sommerreifen, steht man vor einer großen Auswahl unterschiedlicher Hersteller, Reifenarten und –Größen. Um Ihnen dabei zu helfen, die besten Sommerreifen für Ihr Auto zu finden, fangen wir ganz von vorne an:
Welche Sommerreifen für mein Auto?
Am besten ist es, wenn Sie sich bei der Auswahl Ihrer Sommerreifen nach der richten. Jeder Reifen verfügt über diese Kombination aus Ziffern und Buchstaben an seiner Flanke und gibt Ihnen dadurch richtige Hinweise auf die richtige Reifenwahl. Diese Informationen finden Sie übrigens ebenfalls in den Fahrzeugpapieren. Wieso? Weil der Hersteller Ihres Autos eine bestimmte Reifengröße für das Fahrzeug vorgesehen hat und nur geringfügig von einigen Richtwerten abgesehen werden darf.
Sie können mehr zum Thema Reifenzulassung und Homologation in diesem Beitrag lesen.
Außerdem zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag, was die unterschiedlichen Reifenbezeichnungen bedeuten.
Welche Reifengröße für Ihr Fahrzeug die richtige ist, erfahren Sie in unserem Beitrag „Reifengröße erklärt“.
Zusammengefasst sollten Sie stets Reifen auswählen, die den zugelassenen Reifengrößen und –Indexen entsprechen. Nur so können Sie wirklich sicher sein, dass Ihr Fahrzeug sein volles Potential ausschöpft. Eine Abweichung von den Werten könnte zu Einschränkungen oder Fehlfunktionen von wichtigen Systemen wie ABS, ESP oder ASP oder schlechterer Haftung und Beschleunigung führen. Auch der Kraftstoffverbrauch kann, zum Beispiel durch die Wahl breiterer Reifen, negativ beeinflusst werden. Wenn Sie nach alternativen Reifen mit zulässigen Abweichungen suchen, helfen Ihnen Werkzeuge wie zum Beispiel unser Reifenrechner.
Beachten Sie immer, dass Abweichungen vom Tragfähigkeitsindex Ihrer Sommerreifen strafbar sein können, insbesondere, wenn Sie die vorgegebenen Werte unterschreiten. Für mehr Informationen zum Tragfähigkeitsindex und Geschwindigkeitsindex lesen Sie unsere Beiträge.
Welche Sommerreifen sind die besten?
Es gibt natürlich nicht den einen perfekten Reifen. Alle großen Reifenhersteller, wie zum Beispiel Michelin, Goodyear, Continental oder Bridgestone haben ein breit aufgestelltes Portfolio an Reifen, wobei diese in unterschiedliche Klassen aufgeteilt sind: Budget-, Mittel- und Oberklasse. Diese Klassen entsprechen auch den Fahrzeugklassen und – wie man sich denken kann – weisen auf die unterschiedlichen Preisspannen hin. Hier wollen wir ein wenig ins Detail gehen und die Vorzüge der jeweiligen Klasse für unterschiedliche Anwendungsbereiche darlegen:
Budgetreifen
Reifen der Budgetklasse werden oft als „Billigreifen“ bezeichnet. Das soll aber nicht Ausdruck ihrer Qualität sein, sondern die günstigen Preise hervorheben. Die Reifen sind produktionstechnisch einwandfrei, richten sich aber nach einem älteren technologischen Standard. Dieser Standard ist nicht fehlerhaft, sondern wurde mit der Zeit überholt und durch innovativere Technologien ersetzt, die in der Mittel- bis Oberklasse eingesetzt werden. Diese älteren Methoden betreffen sowohl die Profile als auch die Gummimischungen.
Besonders gut geeignet sind Budgetreifen für die vorwiegende Nutzung im Stadtbereich an Fahrzeugen der Budget- bis Mittelklasse. Bei geringen Kilometerleistungen und einem ruhigen Fahrstil spricht nichts gegen Reifen der Budgetklasse wie bei den günstigsten Marken Barum, Dębica, Imperial oder Nexen.
Reifen der Mittelklasse
Die Reifen der Mittelklasse richten sich an Autofahrer, die eine gute Leistung von ihren Reifen erwarten, insbesondere, weil sie ihr Auto sehr häufig nutzen und damit auch größere Strecken hinter sich legen. Hier finden Sie Reifen, die einen sehr guten Kompromiss zwischen der Qualität und dem Preis erreichen und das für Fahrzeuge aller Klassen – vom Kleinwagen bis hin zu Oberklasse-Fahrzeugen. Marken wie Fulda, BFGoodrich, Kleber, Firestone und Uniroyal dominieren dieses Segment.
Reifen der Oberklasse
Dieses Premium-Segment richtet sich an Autofahrer mit hohen Ansprüchen an alle Faktoren, die einen Reifen ausmachen. Die Reifen sind so entwickelt, dass sie jeder Situation, die Sie typischerweise im Sommer erleben können, trotzen können. Sei es die Notbremsung, Aquaplaning, hohe Asphalttemperaturen oder das Bedürfnis, besonders umweltschonend unterwegs zu sein, Reifen der Oberklasse sind eine hervorragende Wahl. Die besten Technologien und innovativsten Profile werden hier eingesetzt, um das Fahrgefühl zu perfektionieren.
Die Oberklasse ist das Markenzeichen jedes Reifenherstellers, deswegen erhalten wir beim Kauf von Reifen dieser Klasse die höchste Qualität, die uns der jeweilige Reifenhersteller bieten kann. Reifen dieser Klasse sind sowohl für Autos der mittleren Klasse als auch für Limousinen, Sportwagen und Autos mit leistungsstarken Motoren bestimmt. Zu Reifen der Oberklasse gehören zum Beispiel: Bridgestone, Pirelli, Continental, Dunlop, Goodyear und Michelin.
Welche Sommerreifen kaufen?
Nun wissen wir zwar, was für Reifenmodelle es gibt, aber welche Sommerreifen sollten Sie nun für Ihr Fahrzeug wählen? Welche Sommerreifen sind gut für Ihren Fahrstil? Besonders wichtig zur Lösung dieses Problems ist das Reifenprofil. Hier unterscheiden sich die Reifen besonders stark voneinander. Jede Profilart hat ihre eigenen Vorzüge, deshalb sollten Sie bei der Wahl Ihrer Sommerreifen genau überlegen, welche Eigenschaften Ihnen besonders wichtig sind. Die wichtigsten Profilarten sind symmetrische, asymmetrische und laufrichtungsgebundene Reifen.
Symmetrische Reifen
Wie der Name schon sagt handelt es sich hierbei um ein Profil, das symmetrisch angelegt ist. Besonders unter Sommerreifen finden sich viel mehr symmetrische Reifen als bei Winterreifen, weil sie besonders für die sommerlichen Bedürfnisse ausgelegt sind. Die wichtigsten Vorteile symmetrischer Sommerreifen sind:
Diese Reifen sind besonders gut geeignet für Klein- und Mittelwagen mit relativ geringen Leistungen bei einer ruhigen Fahrweise. Bei einer intensiven Fahrzeugnutzung und sportlicher Fahrweise empfiehlt sich diese Art von Reifen nicht.
Asymmetrische Reifen
Asymmetrische Reifen gibt es seit etwa 20 Jahren und sie werden insbesondere bei Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse als Originalausstattung montiert. Wie der Name schon sagt ist das Profil nicht symmetrisch, woran die Reifenart leicht erkennbar ist. Dieses asymmetrische Profil sorgt für einige Vorteile:
- Gute Wasserabführung (Verhinderung von Aquaplaning)
- Gute Lenkung
- Hohe Kurvenstabilität
- Lange Lebensdauer
- Geringer Geräuschpegel
Besonders wichtig bei asymmetrischen Reifen ist die Montage, denn sie können nicht beliebig montiert werden. In unserem Ratgeber „Wie montiert man asymmetrische Reifen“ gehen wir detailliert auf dieses Thema ein. Die asymmetrischen Profile kommen meistens bei Reifen der Mittel- und Oberklasse vor – sie werden für Kompakt-, Stadtwagen sowie für Sportwagen und Limousinen mit hohen Motorleistungen eingesetzt. Beispiele für asymmetrische Reifen sind Dunlop SP Sport Blueresponse, Goodyear Eagle F1 Assymetric 5, Michelin Primacy 4, Bridgestone Turanza T005 oder Continental PremiumContact 6.
Laurichtungsgebundene Reifen
Das Profil von laufrichtungsgebundenen Reifen ist so ausgelegt, dass es nur in einer Richtung montiert werden kann. Charakteristisch für diese Profilart ist die V-förmige Ausrichtung, die sich besonders auf den Umgang mit nassen Straßen auswirkt. Daher sind die mit dieser Profilart verbundenen Vorteile:
- Hervorragende Wasserabführung
- Gute Reaktion auf Beschleunigung
- Gute Bremsreaktion
Deshalb sind diese Reifen insbesondere für Sportwagen beliebt, werden aber auch in allen anderen Reifenklassen angeboten. Sie können mehr über diese Reifenart lesen in unserem Beitrag „Wie funktioniert ein laufrichtungsgebundener Reifen“. Beispiele für diese Art von Reifen sind Uniroyal Rainexpert, Toyo Proxes R1R.
Wann sollte ich Sommerreifen montieren?
Ab welchem Datum Sommerreifen montiert werden können ist nicht gesetzlich bestimmt. Sicherlich kennen Sie die Faustregel „von O bis O“, also von Ostern bis Oktober. Allerdings wissen wir auch, dass Ostern kein festes Datum darstellt und sich das Wetter in der Aprilzeit nicht sonderlich zuverlässig verhält. Daher empfiehlt sich ein Blick auf die Wetterlage, um die richtige Zeit für den Reifenwechsel zu bestimmen. Liegen die Temperaturen verlässlich über dem Gefrierpunkt und kommt es nicht mehr zu Extremsituationen wie Glatteis, können Sie Ihre Sommerreifen montieren (lassen). Der Richtwert Ostern bietet Ihnen einen guten Orientierungspunkt.